cc_by-nc-ndcc_by-nc-ndZeddies, JürgenWagner, Susanne2024-04-082024-04-082017-07-192017https://hohpublica.uni-hohenheim.de/handle/123456789/6155In the past decades, agricultural and particularly livestock production have increased with population growth and increasing demand for food, especially for livestock products, at global level. This trend is expected to continue in the coming decades and may even be fortified by an increasing demand for non-food biomass in an economy based on renewable biological resources. Agriculture influences also the state of the environment. Agriculture has been associated with expansion into natural ecosystems, adversely affecting biodiversity and has a large share in the global emissions of greenhouse gases and ammonia (NH3) and in the release and formation of primary and secondary fine particulate matter (PM2.5). NH3 emissions can lead to a loss of biodiversity in nitrogen-limited terrestrial ecosystems and can form secondary PM2.5 in the atmosphere. PM2.5 emissions may affect human health by causing respiratory and cardiovascular diseases and a reduction in life expectancy. As NH3 and PM emissions partly originate from the same production activities as greenhouse gases, interactions between NH3 and PM emission abatement and greenhouse gas emissions may exist. Emissions can be reduced by technical measures or by shifts towards a diet low in animal-based food products, because plant-based food products cause fewer emissions than animal-based food products. In Germany, agriculture contributes about 95% of the total NH3 emissions and 5% to primary PM2.5 and 8% to greenhouse gas emissions. Because of the environmental impacts and subsequent governmental regulations, there is a need to reduce emissions of NH3, PM2.5 and of greenhouse gas emissions significantly. The main objective of this thesis research was to increase the understanding of the full effects of NH3 and PM emission abatement in agriculture. Particularly, it aimed to quantify and compare farmers’ costs and society’s benefits of reducing NH3 and PM emissions in agriculture in Germany while considering interactions with greenhouse gas emissions and to identify cost-efficient NH3 and PM emission abatement measures. Both technical NH3 and PM emission abatement measures and a diet shift were examined with respect to the abatement costs and the benefits in terms of avoided damage costs of impacts on human health, terrestrial biodiversity and the climate. The analysis combined agricultural emission modelling and integrated environmental impact assessment, applying the impact-pathway approach, complemented by literature analysis. The abatement potentials ranged from 2 to 45% for NH3 emissions, from 0 to 38% for PM2.5 emissions and from 0to 49% for greenhouse gas emissions. The abatement potentials of a diet shift exceeded those of technical abatement measures. All air pollutant abatement measures affected greenhouse gases, in most cases synergistically. The average abatement costs ranged from 2.7 to 25.6 EUR per kilogramme NH3 reduced, from 7.5 to 31.2 EUR per kilogramme PM2.5 reduced and 0.01 to 0.03 EUR per kilogramme greenhouse gas emissions reduced. The average benefits were 24.5 EUR per kilogramme NH3 reduced and 68.3 EUR per kilogramme PM2.5 reduced. The benefits of reduced health damage costs were higher than those of reduced biodiversity loss, resulting in higher benefits of PM2.5 reduction. The benefits of the reduction of greenhouse gas emissions were 0.09 EUR per kilogramme. In conclusion, synergies with greenhouse gas mitigation reduced the abatement costs per unit of emission type, increased the benefits and improved the cost-efficiency of air pollutant abatement measures. This finding indicates that air pollutant abatement and greenhouse gas mitigation should be analysed together and that environmental policy design should consider interactions. The abatement potentials of technical measures were limited and should be complemented by changes in food consumption patterns to meet politically agreed emission reduction targets. Besides emission reductions, diets with low consumption of animal-based food provided land for alternative uses such as food production, lignocellulosic biomass production or biodiversity conservation that have the potential to reduce pressure on land from increasing demand for food by a globally growing population or for lignocellulosic biomass in an economy based on renewable biological resources.Die landwirtschaftliche Produktion ist mit Umweltwirkungen verbunden. Sie verursacht einen erheblichen Anteil an anthropogenen Emissionen von Treibhausgasen, Ammoniak (NH3) und der Emission und Bildung von primärem und sekundärem Feinstaub (PM2.5). NH3-Emissionen können zu einem Verlust an Biodiversität in Stickstoff-limitierten terrestrischen Ökosystemen führen sowie in der Atmosphäre sekundären Feinstaub bilden. Feinstaub kann Atemwegserkrankungen sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Lebenszeitverkürzung verursachen. Da NH3- und Feinstaubemissionen teilweise aus den gleichen landwirtschaftlichen Produktionsaktivitäten wie Treibhausgase stammen, können Maßnahmen zur Reduktion von NH3- und Feinstaubemissionen möglicherweise auch Treibhausgasemissionen beeinflussen. Aufgrund der schädlichen Auswirkungen der Emissionen auf Umwelt und Gesundheit wird auf politischer Ebene ihre deutliche Reduktion gefordert. Die Emissionen können einerseits mit technischen Maßnahmen reduziert werden. Andererseits könnte auch eine Umstellung der menschlichen Ernährung zu einer Ernährungsweise mit einem geringeren Verzehr von tierischen Produkten und einem höheren Verzehr von pflanzlichen Produkten und entsprechender Anpassung der Produktion zur Reduktion von Emissionen führen, weil pflanzliche Lebensmittel weniger Emissionen verursachen als tierische Produkte. Das Hauptziel dieser Dissertation war, den Stand des Wissens bzgl. umfassender Effekte der Reduktion von NH3- und Feinstaubemissionen in der Landwirtschaft zu verbessern. Insbesondere war das Ziel, in einer Kosten-Nutzen-Analyse die Vermeidungskosten für die Landwirtschaft und den Nutzen für die Gesellschaft in Deutschland unter der Berücksichtigung von Auswirkungen auf Treibhausgasemissionen zu quantifizieren und kosteneffiziente Maßnahmen zur Minderung von NH3- und Feinstaubemissionen zu identifizieren. In die Analyse wurden sowohl die vollständige Umsetzung technischer Maßnahmen als auch eine Änderung der Ernährungsweise hin zu einer Halbierung des Konsums und der Produktion tierischer Produkte einbezogen. Die Maßnahmen wurden hinsichtlich der Vermeidungskosten und dem erzielbaren Nutzen in Form von vermiedenen Schadenskosten bewertet. Dabei wurden Schäden an menschlicher Gesundheit, terrestrischer Biodiversität und Klima berücksichtigt. Hierzu wurden auf der Grundlage des Wirkungspfadansatzes Modellanalysen durchgeführt, die durch Literaturanalysen ergänzt wurden. Die technischen Vermeidungspotentiale für NH3-Emissionen lagen zwischen 2% und 27%, für Feinstaubemissionen zwischen 0% und 30% und für Treibhausgase zwischen 0% und 18%. Die Vermeidungspotentiale von Änderungen der Ernährungsweise und der Nahrungsmittelproduktion lagen für NH3-Emissionen zwischen 39% und 45%, für Feinstaubemissionen zwischen 25% und 38% und für Treibhausgasemissionen zwischen 18% und 49%. Alle Vermeidungsmaßnahmen wirkten sich auf Treibhausgase aus; in den meisten Fällen konnten Synergien festgestellt werden. Die durchschnittlichen Vermeidungskosten betrugen 2,7 EUR bis 25,6 EUR je Kilogramm NH3-Emissionen, 7,5 EUR bis 31,2 EUR je Kilogramm Feinstaubemissionen und 0,01 EUR bis 0,03 EUR je Kilogramm Treibhausgasemissionen. Der Nutzen für die Reduktion von NH3-Emissionen lag bei 24,5 EUR je Kilogramm und bei 68,3 EUR je Kilogramm Feinstaub. Der höhere Nutzen bei der Reduktion von Feinstaubemissionen ging auf die im Vergleich zum Biodiversitätsverlust durch NH3-Emissionen höher bewerteten Gesundheitsschäden zurück. Der Nutzen für die Reduktion von Treibhausgasen betrug 0,09 EUR je Kilogramm. Mit Ausnahme von wenigen technischen Maßnahmen waren alle Maßnahmen kosteneffizient. Synergien mit Treibhausgasemissionen reduzierten die Vermeidungskosten je Emissionsart, erhöhten den Nutzen und verbesserten die gesamte Kosteneffizienz der Luftreinhalte¬maßnahmen. Auf Grundlage der Ergebnisse lässt sich schlussfolgern, dass Luftreinhalte¬maßnahmen in der Landwirtschaft mit ihren Auswirkungen auf Treibhausgasemissionen gemeinsam analysiert und dass Wechselwirkungen zwischen Luftreinhaltung und Klimaschutz bei der Politikgestaltung berücksichtigt werden sollten. Die Potentiale der technischen Minderungsmaßnahmen sind begrenzt und sollten durch eine Änderung der Ernährungsweise ergänzt werden, um politisch vorgegebene Reduktionsziele zu erreichen. Ernährungsweisen mit geringerem Verzehr von tierischen Produkten reduzierten neben den Emissionen auch den Verbrauch an landwirtschaftlicher Fläche. Die in der Tierproduktion nicht mehr benötigte Fläche kann alternativ verwendet werden für die Produktion zusätzlicher Nahrungsmittel oder von Lignozellulose-Biomasse, oder die landwirtschaftliche Produktion kann zur Verbesserung der Biodiversität extensiviert werden. Zudem hat der geringere Flächenbedarf das Potential, den Druck auf die Landnutzung, der aus der steigenden Nachfrage nach Lebensmitteln durch die wachsende Weltbevölkerung oder nach Lignozellulose-Biomasse in einer Bioökonomie resultiert, zu verringern.engWirkungspfadansatz630LuftreinhaltungUmweltverträglichkeitsprüfungBiodiversitätGesundheitsschadenModellierungKosten-Nutzen-AnalyseAmmoniakFeinstaubCosts and benefits of ammonia and particulate matter emission abatement and interactions with greenhouse gas emissions in German agricultureKosten und Nutzen der Reduktion von Ammoniak- und Feinstaubemissionen unter Berücksichtigung von Wechselwirkungen mit Treibhausgasemissionen in der Landwirtschaft in DeutschlandDoctoralThesis490988350urn:nbn:de:bsz:100-opus-13676