cc_by-nccc_by-ncGrethe, HaraldFlaig, Dorothee2024-04-082024-04-082014-06-272014https://hohpublica.uni-hohenheim.de/handle/123456789/5815The representation of labour markets in Computable General Equilibrium (CGE) models is characterised by a trade-off between data representation and data availability. Models are by definition abstract and simplified pictures of the real world: as a map of scale 1:1 does not help to find an unknown destination, a model which perfectly depicts the real world would hardly help to analyse adjustment effects of policy changes or macroeconomic shocks. When the analysis is focused on distributional issues, it seems obvious that such an analysis can only be based on models that differentiate at least more than one household group. Household groups characteristically differ in factor endowment and since factor income– besides price effects – is a main determinant of welfare analysis, the specification of labour markets crucially determines the analysis. There are mainly two possibilities to specify the labour market in a CGE model: First, the labour market can be set up as competitive market with perfect substitutability between individual workers on that market. With this setup, wages must be equal among labour types and sectors because every difference in wages provokes adjustments, which finally equalise wages again. In contrast, data reports typically significant wage differences between labour types that can only originate from imperfect labour markets. Thus, the second option is to depict these wage differences by imperfect substitutability of individual workers in the production process. But data on substitution possibilities of labour demand between different labour types is weak and estimations of substitution elasticities are in most of the cases not available. Meanwhile, in the real world, wages differ in various dimensions and in models labour types are typically differentiated by age, gender, skill level or occupation. When differentiating labour types within these dimensions, wage differences become possible and can be explained by transformation limitations between characteristics: e.g., wage differences between female and male workers are originating from the fact that female workers cannot become male workers. This differentiation has the effect that in most of the models, transformation between the characteristics of a dimension is no longer possible and workers stay in a specific labour type. Typically labour types are not differentiated by sector of employment and, thus, are assumed homogeneous amongst sectors. Movement of workers between sectors seems possible; nevertheless, data reports partly huge wage differences between different sectors of an economy. As a solution, CGE models typically include an efficiency parameter which allows calibrating the model according to the data, but the model assumes still homogeneous labour which should be priced equal. Thus, the efficiency parameter does not economically explain the existence of these wage differences. This thesis presents a comprehensive and flexible framework to introduce imperfect factor markets in CGE models. Labour mobility between labour types is controlled by migration functions where the degree of mobility is controlled by elasticities that govern the responsiveness of migration to changes in relative wages. Finally, the model provides the user with three additional instruments to control the operation of labour markets. First, the user can control the stock flow relationship for each labour type, e.g., does a migrating worker keep her productivity from the initial activity, adopt that of the destination activity or something in between; second, the user controls the flexibility of the labour market by setting the migration elasticities between activity blocks; and third, the setting of adjustment parameters determines the (assumed) costs of migrating. The analysis of productivity effects and costs of factor reallocation emphasises the relevance and influence of labour market specifications on model outcomes. Thus, this thesis sets the base for a careful setup and test of labour market assumptions applied in CGE models.Die realistische Wiedergabe von Daten auf der einen Seite, sowie die Verfügbarkeit von Daten auf der anderen, bilden einen Grundkonflikt bei der Abbildung von Arbeitsmärkten in allgemeinen Gleichgewichtsmodellen (CGE-Modellen). Modelle sind per Definition abstrakte und vereinfachte Bilder der realen Welt: Wie eine Landkarte mit dem Maßstab 1:1 nicht weiterhilft, ein unbekanntes Ziel zu finden, wird ein Modell, welches die Realität perfekt wiedergibt, kaum dabei helfen, Anpassungseffekte und Auswirkungen von politischen Entscheidungen oder makroökonomischen Schocks zu analysieren. Wenn die Analyse auf Verteilungswirkungen abzielt, scheint es naheliegend, dass eine solche Analyse nur mit Modellen durchgeführt werden kann, die mehrere Haushaltsgruppen unterscheiden. Haushaltsgruppen unterscheiden sich typischerweise in ihrer Faktorausstattung und damit in ihrem Faktoreinkommen. Faktoreinkommen ist – neben Preiseffekten – eine der Haupteinflussgrößen in der Wohlfahrtsanalyse, damit beeinflusst die Darstellung der Arbeitsmärkte die Analyse entscheidend. Es gibt vor allem zwei Möglichkeiten einen Arbeitsmarkt in einem CGE-Modell darzustellen: Erstens kann der Arbeitsmarkt als Wettbewerbsmarkt aufgefasst werden, in welchem die Arbeitskräfte perfekt substituierbar sind. In einem solchen Wettbewerbsmarkt müssen die Löhne von verschiedenen Arbeitergruppen und Sektoren einheitlich sein, denn jeder Lohnunterschied verursacht Anpassungseffekte, welche letztendlich wieder zu einem einheitlichen Lohnniveau führen. Im Gegensatz dazu weisen Arbeitsmarktdaten typischerweise deutliche Lohnunterschiede aus, welche nur aufgrund unvollkommener Arbeitsmärkte entstehen können. Somit, um diesen Lohnunterschieden gerecht zu werden, ist die zweite Möglichkeit der Abbildung von Arbeitsmärkten eine unvollkommene Substituierbarkeit individueller Arbeitskräfte im Produktionsprozess. Der Nachteil dabei ist, dass bei diesem Ansatz deutlich mehr Parameter benötigt werden, die kaum oder nicht verfügbar sind, wie zum Beispiel Informationen über die Substituierbarkeit verschiedener Gruppen von Arbeitern. Währenddessen unterscheiden sich Löhne in der Realität in verschiedensten Dimensionen, Arbeitskräfte werden daher in Modellen üblicherweise anhand von Alter, Geschlecht, Qualifikation oder Beruf kategorisiert. Wenn Arbeiter in diesen Dimensionen kategorisiert sind, werden Lohnunterschiede möglich und sind durch beschränkte Transformationsmöglichkeiten zwischen den Ausprägungen der Dimension erklärbar: z.B. kann sich eine weibliche Arbeiterin kaum in einen männlichen Arbeiter verwandeln und Lohnunterschiede können somit nicht durch Transformation in die andere Kategorie ausgeglichen werden. Die Differenzierung anhand verschiedener Ausprägungen hat zur Folge, dass in den meisten Modellen keine Transformation zwischen den Ausprägungen mehr möglich ist und Arbeiter somit in einer spezifischen Kategorie verbleiben. Normalerweise werden Arbeiter nicht anhand des Beschäftigungssektors kategorisiert, daher wird implizit angenommen, dass Arbeiter homogen über Sektoren sind. Bewegungen von Arbeitern zwischen Sektoren scheinen durchaus möglich, trotzdem findet man in den Daten teilweise große Lohnunterschiede zwischen Sektoren. Aus diesem Grund haben CGE-Modelle typischerweise einen Effizienz-Parameter, der es erlaubt, das Modell im Sinne der Daten zu kalibrieren. Trotzdem basiert der Arbeitsmarkt des Modells immer noch auf der Annahme von homogener Arbeit, welche einen einheitlichen Lohn erhalten sollte und der Effizienz-Parameter erklärt damit nicht die Existenz dieser Lohnunterschiede. Die Dissertation präsentiert einen umfassenden und flexiblen Rahmen, um unvollkommene Faktormärkte in CGE-Modellen abzubilden. Arbeitsmobilität zwischen verschiedenen Kategorien von Arbeitern wird von einer Migrations-Funktion gesteuert, wobei die Stärke der Mobilität von Migrationselastizitäten beeinflusst wird, welche die Sensitivität der Migration hinsichtlich relativer Lohnveränderungen bestimmen. Das Modell bietet dem Nutzer schließlich drei zusätzliche Instrumente, um den Arbeitsmarkt zu kontrollieren: Erstens kann der Nutzer den Produktivitätsfluss für jede Arbeiter-Kategorie kontrollieren, z.B. ob ein Arbeiter seine alte Produktivität behält, die des neuen Sektors annimmt oder diese nur teilweise annimmt. Zweitens kann der Nutzer mit Hilfe der Migrationselastizitäten die Flexibilität des Arbeitsmarktes kontrollieren; und drittens bestimmen zusätzliche Anpassungs-Parameter die (angenommenen) Kosten der Migration. Die Analyse von Produktivitätseffekten und Faktor-Reallokationskosten machen die Relevanz und den Einfluss von Arbeitsmarktspezifikationen auf Modellergebnisse deutlich. Diese Arbeit bildet eine Basis für eine sorgfältige Konfiguration und Überprüfung von Annahmen, welche in CGE-Modellen für Arbeitsmärkte zum Einsatz kommen.enghttp://creativecommons.org/licenses/by-nc/3.0/de/CGELabour marketFactor mobilityReallocation costsIsraelPalestineReallokationskosten630Allgemeines GleichgewichtsmodellArbeitsmarktFaktormobilitätIsraelPalästinaFactor mobility and heterogeneous labour in computable general equilibrium modellingFaktormobilität und heterogene Arbeit in allgemeinen GleichgewichtsmodellenDoctoralThesis40848344Xurn:nbn:de:bsz:100-opus-9823