publ-ohne-podpubl-ohne-podZeddies, JürgenSchönleber, Nicole2024-04-082024-04-082009-09-162009https://hohpublica.uni-hohenheim.de/handle/123456789/5271A strong growing demand for agricultural commodities for the production of food and bio-energy led to unexpected high world prices in the past years and consequently tightened the usage competition. Shortages of fossil fuels in future will contribute to further increases of commodity prices and therefore intensify the conflict of interests. Growing food scarcity on global level will be an additional problem next to the increasing implications of climate change on agricultural production. Since several years, food demand is growing faster than food supply. The current political goals on environmental and energy issues of specific countries (EU, USA, etc.) provoke a rapid increase in demand for renewable energy sources on a global scale. Consequently these developments aggravate the usage competition for agricultural commodities. The study at hand aims to analyse the potentials of the European agriculture sector for non-food and/or export purposes. Possibly occurring competition between food and bio-energy production shall be detected and excluded from the calculation of expected developments. Accordingly the agricultural accessible area and technically feasible production potentials are analysed for the years 2000, 2010 and 2020 for all member countries of the European Union. Changes of food consumption patterns due to population development, yield increases due to improvements in plant and animal production as well as changes in utilisation of agricultural land are taken into account. Furthermore, fallow land and areas of subsidised surplus production are assumed to be potentially utilised. The results of this study show an increase of food demand for the EU-27 within the years 2000 and 2020. During these decades the per capita consumption of the EU-27 will grow by 5.4 %. Agricultural area will decrease by approx. 6.5 % until 2020. Future yields of Europe?s most important crops are expected to increase. The rise of a weighted yield of the most important crops such as cereals, oilseeds and sugar beets will on average be approx. 24 % from 2000 to 2020. Further utilisable land is expected to be released due to an improved feed utilisation in animal production and possibly by a reduction in subsidised surplus production. The resulting accessible area potential of the EU-27 can be calculated using two approaches. The first approach sums up the individual national potentials to the total potential of the EU-27. This approach assumes that no trade within the European Union is taking place. Additional demand for food has to be imported from third countries. According the first approach, the theoretical accessible land potential sums up to 27.2 million ha (approx. 14.8 % of the agricultural area) in 2020. The second approach is considering the import and export trade within the EU. Deficiencies in the supply of a country will be compensated by a surplus producer country. Therefore, it is assumed that the rate of self-sufficiency of the EU-27 concerning crops, milk and beef is 100 %. Consequently, area potentials of the EU-27 for non-food purposes decrease in comparison to the first approach. According to the calculations, an area potential of 11.5 million ha is estimated for 2020 which corresponds to approx. 6 % of the total agricultural area. In a next step, the output of the potential area of the total EU has been estimated. The production volume of the three most important crops ? cereals, oilseeds (referring to rapeseed) and tuber crops (referring to sugar beets) ? has been calculated considering the current crop ratio. Consequently approx. 14.8 million t of bio-ethanol and 1.8 million t of bio-diesel could result from the estimated crop production volumes in 2020. Referring to the amount of (fossil) fuel consumption in 2005 a share of approx. 13.1 % of motor petrol and approx. 1.0 % of diesel could be replaced. The share of bio-fuels (from domestic production) at the fossil fuel consumption would add up to 5.6 % in 2020. The results of this study show that within the timeframe investigated a strong usage competition of agricultural commodities is not expected for the European Union. Giving priority to a secure food supply within the EU offers considerable area potentials for the expansion of agricultural production for non-food purposes. Agriculture could contribute a substantial share to the targets of the EU energy policy by 2020. Nevertheless only a few member countries of the European Union (France, Germany, Ireland, Czech Republic and Hungary) have the relevant potentials and are able to achieve national energy policy objectives. At the same time fewer commodities are available for export and world food security.In den vergangenen Jahren führte eine weltweit stark wachsende Nachfrage nach Agrarrohstoffen für die Nahrungsmittel- und Bioenergieproduktion zu unerwartet hohen Weltmarktpreisen und folglich zu einer Verschärfung der Nutzungskonkurrenz. Zukünftig wird die Verknappung von fossilen Energieträgern weiter zur Erhöhung der Produktpreise beitragen und den Interessenkonflikt noch zusätzlich verstärken. Die global wachsende Nahrungsmittelknappheit wird neben den zunehmenden Einflüssen des Klimawandels auf die Agrarproduktion ein weiteres Problem sein. Seit einigen Jahren wächst die Nachfrage nach Nahrungsmitteln schneller als das Angebot. Die derzeitigen umwelt- und energiepolitischen Zielsetzungen bestimmter Länder (EU, USA, etc.) bewirken global einen rasanten Ausbau von erneuerbaren Energien u.a. im Agrarsektor und verschärfen folglich die Problematik der Nutzungskonkurrenz von Agrarrohstoffen. Die vorliegende Studie hat zum Ziel, Agrarpotenziale für Non-Food- oder Exportzwecke auf Ebene der Europäischen Union zu analysieren. Dementsprechend werden für die einzelnen EU-Länder die erschließbaren Flächen- und Produktionspotenziale aus der Landwirtschaft für die Jahre 2000, 2010 und 2020 unter den derzeit technischen Möglichkeiten analysiert. Dabei werden Veränderungen des Nahrungsmittelverbrauchs unter Berücksichtigung der Bevölkerungsentwicklung, Flächenumwidmung zu anderen Nutzungszwecken sowie Potenziale aus Stilllegungsflächen, Ertrags- und Leistungssteigerungen der Pflanzen- und Tierproduktion berücksichtigt. Die Berechnungen der Studie ergeben, dass die Gesamtnachfrage nach Nahrungsmitteln in der EU-27 zwischen den Jahren 2000 und 2020 weiter steigen wird, wobei der Pro-Kopf-Verbrauch in diesem Zeitraum um rund 5 % zunehmen wird. Die landwirtschaftlich genutzte Fläche der EU-27 wird sich bis 2020 um rund 6,5 % vermindern. Für die in der EU wichtigsten Ackerkulturen werden Ertragssteigerungen erwartet. Die Änderungsrate des gewichteten Ertrags der relevanten Ackerkulturen (Getreide, Ölfrüchte und Zuckerrüben) beträgt im Durchschnitt für die EU-27 zwischen 2000 und 2020 knapp 24 %. Weitere Flächenfreisetzungen werden durch Verbesserungen der tierischen Futterverwertung erwartet bzw. wären durch den Abbau der subventionierten Überschussproduktion möglich. Das resultierende erschließbare Flächenpotenzial der EU-27 kann unter zwei Betrachtungsweisen zusammengefasst werden. Zum einen können die nationalen Potenziale zum Gesamtpotenzial der EU-27 addiert werden. Dies erfolgt unter der Annahme, dass keine Veränderung im innereuropäischen Warenaustausch stattfindet und alle zusätzlich nachgefragten Nahrungsmittel aus Drittländern importiert werden. Demzufolge ergibt sich für die EU-27 ein theoretisch erschließbares Flächenpotenzial in Höhe von 27,2 Mio. ha. (14,8 % der LF) im Jahr 2020. Zum anderen können die Ergebnisse der EU-27 unter Berücksichtigung des Handelsausgleichs saldiert werden. Dabei wird unterstellt, dass sich für die EU-27 insgesamt das Versorgungsniveau bei pflanzlichen Agrarrohstoffen sowie bei Milch- und Rindfleischprodukten auf 100 % beläuft. Infolgedessen reduzieren sich die Flächenpotenziale der EU-27, die für Non-Food-Zwecke genutzt werden könnten, auf weit weniger als die Hälfte des Flächenumfangs der ersteren Betrachtungsweise. Für das Jahr 2020 wurde für die EU-27 ein Flächenpotenzial von 11,5 Mio. ha geschätzt, was einem Anteil an der LF von etwa 6 % entspricht. Für die ermittelten Flächenpotenziale der EU-27 wurden weiterhin die Produktionsmengenpotenziale der drei wichtigsten Anbaukulturen Getreide, Ölfrüchte (stellvertretend Raps) und Hackfrüchte (stellvertretend Zuckerrüben) nach dem derzeitigen Anbauverhältnis ermittelt. Mit den berechneten Produktmengen könnten in der EU im Jahr 2020 etwa 14,8 Mio. t Ethanol und 1,8 Mio. t Biodiesel produziert werden. Bezogen auf den Kraftstoffverbrauch des Jahres 2005 könnten damit 13,1 % des Ottokraftstoff- und 1,0 % des Dieselverbrauchs substituiert werden. Der Biokraftstoffanteil aus inländischer Produktion am gesamten Kraftstoffverbrauch läge demzufolge im Jahr 2020 bei etwa 5,6 %. Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, dass eine Verschärfung der Nutzungskonkurrenz von Agrarrohstoffen in der Europäischen Union für den Untersuchungszeitraum nicht erwartet wird. Unter Berücksichtigung der Sicherstellung der inländischen Nahrungsmittelversorgung stehen für den Ausbau der Agrarrohstoffproduktion für Non-Food-Zwecke erhebliche Flächenpotenziale zur Verfügung. Die Landwirtschaft der EU-27 könnte einen beachtlichen Anteil zu den Energiezielen der EU im Jahr 2020 durch die Biomasseproduktion für Energiezwecke beitragen. Allerdings sind es nur wenige EU-Mitgliedsstaaten (Frankreich, Deutschland, Irland, die Tschechische Republik und Ungarn), die das wesentliche Potenzial bereitstellen und nationale Energiezielvorgaben erreichen können. Gleichzeitig stehen weniger Produkte für Exporte und die Sicherung der Welternährung zur Verfügung.gerhttp://opus.uni-hohenheim.de/doku/lic_ubh.phpFood demandAgricultural potentialsEuropean UnionNon-food productionBiofuel potentials630AgrarproduktionBiokraftstoffEuropäische UnionLebensmittelnachfrageRohstoffangebotEntwicklung der Nahrungsmittelnachfrage und der Angebotspotenziale der Landwirtschaft in der Europäischen UnionFuture development of food demand and supply potentials in agriculture in the European UnionDoctoralThesis310805406urn:nbn:de:bsz:100-opus-3823