publ-mit-podpubl-mit-podHeidhues, FranzFischer, Isabel2024-04-082024-04-082011-02-082010https://hohpublica.uni-hohenheim.de/handle/123456789/5412Despite the achievements of the ?doi moi? reform process, which was launched in 1986, Vietnam is still one of the poorest countries in the world, with 28.9 per cent of the total population (85 million in 2007) living below the national poverty line (UNDP 2007). Especially the mountainous, rural areas of Northern Vietnam are underdeveloped. Poor and near-poor farm households endure manifold risks and income shocks, which threaten their existence. Normally, insurance systems would step in to assist. In developing countries however, where access to formal insurance services is hardly available, rural farm households have developed alternative risk management strategies. The Sustainable Livelihood Framework (SLF) of the Department for International Development (DFID 1999), was applied as an analytical tool to identify and assess risks and risk management strategies of vulnerable rural livelihoods in the Uplands of Northern Vietnam. The role of informal social networks was analyzed with the help of Social Network Analysis (SNA). An Adaptative Conjoint Analysis (ACA) was implemented to examine the potential demand for a formal or semi-formal microinsurance scheme in the area of livestock insurance. Furthermore, additional insights were gained from interdisciplinary research on issues of human, health and livelihood security, as well as from case studies on natural resource use in Southeast Asia. The central hypotheses of this research on livelihood strategies in general and adaptive strategies such as insurance in particular are that they (1) have the potential to reduce livelihood vulnerability and that (2) the differentiated knowledge of livelihood strategies is crucial for a better understanding of the reasoning behind the exploitation of livelihood assets, such as natural resources or physical assets in the form of livestock, despite the negative medium and long-term effects. Research results lead to the following conclusions: First of all, only a very elaborate use of existing capital assets can improve the livelihood situation of vulnerable households in Northern Vietnam. Living in remote mountainous regions with scarce natural resources and limited access to other assets, the preconditions are rather difficult for ethnic minority people, even more for women. Secondly, in order to improve the situation, all stakeholders have to be aware of the existing risk management strategies (e.g. raising livestock and selling it in case of a livelihood emergency is one of the most popular risk coping strategies in the mountainous regions of Northern Vietnam) and learn from both, advantages and disadvantages of currently applied strategies to translate them into effective policies. Concerning the access to financial services, people still face several constraints, as credits are often not available for certain activities or at a certain point in time. In addition, savings and insurance services, when available are not adapted to the needs. Furthermore, emerging expenditures for livelihood risks usually go beyond the scope of the dis-saving (in cash and in kind) ability of rural households. Taking into consideration the above stated situation of changing agricultural activities, including higher input use, and the resulting decline in the number of large ruminants, one should be very careful not to destroy the so far still functioning traditional social networks. Even though these networks are not able to fully buffer all shocks and crises, they are at least one asset (social capital asset) that is initially accessible by everybody and quite often a means to compensate to some degree the lack of other capital assets as depicted in the SLF. Research results point to a number of policy issues that need to be addressed if household?s vulnerability to poverty is to be significantly reduced among ethnic minority households in Northern Vietnam. First of all, poverty reduction strategies and programs need to consider a broader target group, not only the currently poor but also the vulnerable households. The promotion of innovative financial products, such as a combination of credit and insurance, especially for loans that are taken up to purchase livestock, is considered a successful approach to support vulnerable households. Finally, it is assumed that an efficient and accessible health care system would be an important alternative for securing livelihoods. In addition, im¬pro¬ved extension services and knowledge transfer for all people, especially women, could sup¬port a sustainable future development of ethnic minority households and therefore, in the long-run, lead to poverty alleviation.Trotz bereits erzielter Fortschritte aufgrund des ?doi moi? Erneuerungsprozesses, der 1986 begonnen wurde, ist Vietnam immer noch eines der ärmsten Länder der Erde. 28,9 Prozent der Gesamtbevölkerung (85 Millionen Menschen im Jahr 2007) leben unter der nationalen Armutsgrenze. Vor allem die ländlichen Bergregionen im Norden Vietnams sind unterentwickelt. Arme und bedürftige landwirtschaftliche Haushalte sind einer Vielzahl von existenzbedrohenden Risiken und Einkommensschocks ausgesetzt. Üblicherweise würden hier Versicherungen unterstützend eingreifen. Nachdem der Zugang zu formalen Versicherungen in Entwicklungsländern meist nicht vorhanden ist, haben die landwirtschaftlichen Haushalte alternative Risikostrategien entwickelt. Mit Hilfe von DFID?s Sustainable Livelihood Framework (DFID 1999), wurden die Risiken und das Risikomanagement von verletzlichen Haushalten in den Bergregionen Nordvietnams untersucht. Die Bedeutung von informellen Sozialen Netzwerken wurde mit Hilfe einer Social Network Analysis (SNA) analysiert. Eine so genannte Adaptive Conjoint Analysis (ACA) wurde eingesetzt, um die Nachfrage nach semi-formellen Mikroversicherungen für die Tierhaltung zu ermitteln. Durch interdisziplinäre Forschung im Bereich der Sicherung der Menschenrechte, der Gesundheit und der Lebensgrundlagen, sowie durch die Untersuchung von Fallstudien zur Ressourcennutzung in Südostasien konnten zusätzliche Einblicke gewonnen werden. Die zentralen Hypothesen dieses Teilprojekts, das sich mit der Erforschung von Strategien zur Sicherung der nachhaltigen Lebensgrundlage beschäftigt sind, dass (1) so genannte Anpassungsstrategien (etwa die Inanspruchnahme von Mikroversicherungen) das Potential bergen, die Gefährdung der Lebensgrundlage zu reduzieren und dass (2) das differenzierte Wissen über die verfügbaren Risikomanagementstrategien von hervorragender Bedeutung für ein besseres Verständnis der Entscheidungsprozesse ist, die hinter der Ausbeutung von Ressourcen wie z.B. den natürlichen Ressourcen, Humankapital oder der Zurückhaltung bei der Adaption von Innovationen stehen, trotz der daraus resultierenden negativen mittel- und langfristigen Effekte. Die Forschungsergebnisse führen zu den folgenden Schlussfolgerungen: Nur eine sehr ausgeklügelte Nutzung der vorhandenen Ressourcen kann die Lebensbedingungen von verletzlichen Haushalten in Nordvietnam verbessern. Die Voraussetzungen der Bewohner der abgelegenen Bergregionen sind durch die begrenzten natürlichen Ressourcen, sowie den eingeschränkten Zugang zu anderen Gütern sehr schwierig. Um die gegenwärtige Situation zu verbessern, müssen alle Beteiligten die bestehenden Risikostrategien kennen. Aus den erforschten Vor- und Nachteilen der durchgeführten Strategien können wirksame Politikempfehlungen entwickelt werden. Bezüglich des Zugangs zu Finanzdienstleistungen gibt es für die Menschen in den Bergregionen auch weiterhin viele Einschränkungen. Nach wie vor sind Kredite für bestimmte Ausgaben (z.B. Krankenhauskosten) oder zu bestimmten Zeitpunkten nicht verfügbar. Oft sind Spar- und Versicherungsangebote, falls überhaupt verfügbar, nicht den Bedürfnissen angepasst. Des Weiteren überschreiten die anfallenden Ausgaben zur Risikobewältigung oft die vorhandenen Ersparnisse der ländlichen Haushalte. Ausgehend von der in dieser Arbeit beschriebenen veränderten Situation in der Landwirtschaft, einschließlich dem höherem Einsatz von Inputs, und dem Rückgang der Nutzviehbestände, sollte darauf geachtet werden, die noch funktionierenden traditionellen sozialen Netzwerken nicht zu zerstören. Obwohl diese Netzwerke nicht in der Lage sind alle Schocks vollständig abzupuffern, zählen sie (in Form von Sozialkapital) dennoch zu den wenigen Gütern welche grundsätzlich jedem zugänglich sind. Somit besteht bis zu einem gewissen Grade die Möglichkeit einen Mangel an anderen Gütern zu kompensieren. Die vorliegenden Forschungsergebnisse machen auf eine Reihe von Sachverhalten aufmerksam, die beachtet werden sollten, wenn man die Armut der Haushalte der ethnischen Minderheiten in Nordvietnam signifikant reduzieren möchte. Erstens müssen Strategien und Programme zur Armutsbekämpfung eine größere Zielgruppe erreichen und somit nicht nur die bereits Armen, sondern auch die in ihrer Lebensgrundlage gefährdeten Haushalte ansprechen. Die Förderung innovativer Finanzdienstleistungen, beispielsweise eine Kombination von Kredit und Versicherung, vor allem für Tierkredite, wird als ein erfolgreicher Ansatz gesehen um gefährdete Haushalte zu unterstützen. Letztendlich wird davon ausgegangen, dass ein effizientes und allen zugängliches Gesundheitssystem eine wichtige Voraussetzung darstellt um die Lebensgrundlage zu sichern. Zusätzlich könnte ein verbesserter Beratungsservice und Wissenstransfer für alle, insbesondere die Frauen, zu einer nachhaltigen zukünftigen Entwicklung der Haushalte der ethnischen Minderheiten beitragen und somit im Laufe der Zeit die Armut verringern.engRisk managementVulnerabilityMicroinsuranceNorthern VietnamSoutheast AsiaMikroversicherungEthnische MinderheitenSubsistenzlandwirtschaft630RisikomanagementVerwundbarkeitNordvietnamSüdostasienEntwicklungsländerVulnerability and risk management of rural farm households in Northern VietnamVulnerabilität und Risikomanagement ländlicher, landwirtschaftlicher Haushalte in NordvietnamDoctoralThesis337158878urn:nbn:de:bsz:100-opus-5298