Browsing by Person "Beitze, Damaris Elisabeth"
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Publication Nutrition and health aspects of mothers and their infants in Bukavu region, Democratic Republic of the Congo : a follow-up study with cross-sectional analyses and nutrition interventions(2024) Beitze, Damaris Elisabeth; Scherbaum, VeronikaHintergrund: Mangelernährung in verschiedenen Ausprägungen ist eine Herausforderung für die Bevölkerungsgesundheit in der Demokratischen Republik Kongo, einem Land, das von politischer Instabilität, Gewalt, Nahrungsmittelunsicherheit und Armut geprägt ist. Vor allem verborgener Hunger und Anämie machen einen großen Teil davon aus. Unzureichende Ernährung während der ersten 1000 Lebenstage beeinträchtigt die Gesundheit und Entwicklung eines Kindes kurz- und langfristig. Das Ernährungsverhalten der Mütter spielt sowohl für ihren eigenen Ernährungszustand als auch für den ihrer Kinder eine wichtige Rolle, insbesondere während dieser sensiblen Phase. Der Ernährungszustand und das Ernährungsverhalten können durch vielfältige Faktoren auf verschiedenen Ebenen beeinflusst werden. Diese müssen untersucht und berücksichtigt werden, um zielführende Interventionen zu gestalten. Zielsetzung: Diese Dissertation hatte zum Ziel, den Ernährungsstatus, insbesondere Anämie, stillender Frauen und ihrer Säuglinge zu untersuchen, ebenso wie damit assoziierte Faktoren. Des Weiteren sollte der Einfluss von Ernährungsschulungen und Lipid-basierten Nährstoffsupplementen auf Anämie, Ernährungswissen und Ernährungsverhalten von unter- und übergewichtigen Müttern ermittelt werden. Methoden: Eine Follow-up-Studie mit Querschnittserhebungen und inkludierter Interventionsstudie wurde mit 471 stillenden Müttern und ihren Säuglingen in der Region von Bukavu, Demokratische Republik Kongo von Dezember 2017 bis Juni 2019 durchgeführt. Mutter-Kind-Paare wurden nach der Entbindung in einem von drei Krankenhäusern der Studie (zwei davon semi-urban und eines im ländlichen Gebiet) in der ersten Woche postpartum rekrutiert. Die erste Datenerhebung beinhaltete anthropometrische Messungen der Mütter und Neugeborenen sowie ein strukturiertes Interview zu sozio-demographischen Faktoren und Ernährungsaspekten während der Schwangerschaft. Folgeerhebungen, die 3-6 und 6-9 Monate nach der Geburt stattfanden, umfassten die Messung von anthropometrischen Parametern und der Hämoglobin-Konzentration (Hb) von Müttern und ihren Säuglingen, ein 24-Stunden Ernährungsprotokoll der Mütter sowie ein strukturiertes Interview zu Ernährungswissen und -verhalten. Die randomisierte kontrollierte Interventionsstudie fand zwischen diesen beiden Folgeerhebungen statt. Vor der Intervention wurden die Mütter anhand ihres mittleren Oberarmumfangs (MUAC) in niedrigen (≥ 21 und < 25 cm), normalen (≥ 25 und < 28 cm) und hohen MUAC (≥ 28 cm) eingestuft. Anschließend wurden sie zufällig den folgenden Interventions- und Kontrollgruppen zugeteilt: niedriger MUAC – Ernährungsschulung; niedriger MUAC – Supplement; niedriger MUAC – Kontrolle; mittlerer MUAC – Kontrolle; hoher MUAC – Ernährungsschulung; hoher MUAC – Kontrolle. Über drei Monate erhielten Mütter mit Ernährungsschulungen vier theoretische und zwei praktische Einheiten zu ausgewogener Ernährung, Eisen, Vitamin A und Nährstoffmängeln. Mütter in der Supplement-Gruppe erhielten ein tägliches Lipid-basiertes Nährstoffsupplement. Für 416 Mütter und Säuglinge waren Daten vor und nach der Intervention vorhanden. Ergebnisse: Die Studie zeigte die Koexistenz verschiedener Formen von Mangelernährung in der Studienpopulation. Ernährungs- und Gesundheitsaspekte unterschieden sich zwischen den semiurbanen und ländlichen Gegenden. Das Erhalten von Leistungen während der Schwangerschaftsbetreuung (Malaria-Medikamente, Entwurmung, Supplemente, Ernährungsinformationen durch Gesundheitspersonal) und das Wissen zu sowie die Umsetzung von Familienplanung waren im ländlichen Gebiet geringer als im semi-urbanen Gebiet, ebenso anthropometrische Parameter wie der mütterliche MUAC und das Geburtsgewicht. Eine multiple lineare Regression ergab zunehmenden mütterlichen MUAC, Alter und Gestationsalter als positive Einflussfaktoren auf das Geburtsgewicht, während die ländliche Lage, eine erstgebärende Mutter, eine Tätigkeit der Mutter in der Landwirtschaft und das weibliche Geschlecht des Neugeborenen negative Prädiktoren des Geburtsgewichts waren. Die Anämieraten 3-6 Monate nach der Geburt waren mit 28,2 % bei den Müttern von mittlerer Relevanz für Bevölkerungsgesundheit, lagen bei den Säuglingen mit 74,3 % jedoch im schwerwiegenden Bereich. Sowohl das mütterliche Ernährungswissen als auch ihre Ernährungsvielfalt waren gering ausgeprägt. Im Median hatten die Mütter ein Wissen von 0,39 in einem möglichen Bereich von 0 bis 1 und eine Ernährungsvielfalt von 3,0 (möglicher Bereich 0-10). Ernährungswissen und mütterlicher Hb waren leicht positiv korreliert, aber es bestanden keine signifikanten Korrelationen der Ernährungsvielfalt mit einem dieser beiden Parameter. Geschmack (68,1 %), Aussehen (42,5 %), die Wirkung von Lebensmitteln auf die Gesundheit (29,0 %) und Verfügbarkeit (25,6 %) waren häufige Kriterien der Lebensmittelauswahl. Nach der Intervention hatten Mütter, die Ernährungsschulungen erhalten hatten, ein signifikant höheres Ernährungswissen als diejenigen ohne Schulungen, aber keine verbesserte Ernährungsvielfalt. Außerdem modifizierten mehr Mütter mit Schulungen die Beikost für ihr Kind als die anderen Mütter, häufig im Zusammenhang mit Inhalten der Ernährungsschulungen. Weder der mütterliche Hb nach der Intervention noch die Hb-Entwicklung über die Interventionsphase unterschieden sich signifikant zwischen den sechs Interventions- und Kontrollgruppen. Allerdings war der Anteil an Müttern mit einer Verbesserung des Hb in den Gruppen mit Ernährungsschulungen größer, wenn auch nicht statistisch signifikant. Bei Betrachtung ausschließlich der Frauen, die zu Beginn der Intervention an Anämie litten, zeigte sich eine größere Zunahme des Hb in den Gruppen, die entweder Schulungen oder Supplemente erhielten, allerdings nicht statistisch signifikant. Schlussfolgerungen: Der Ernährungsstatus stillender Frauen und ihrer Säuglinge im Studiengebiet war mangelhaft. Verschiedene Faktoren, die die Mangelernährung befördern könnten, wurden identifiziert: Unzureichende Nahrungsaufnahme und eingeschränkte Leistungen in der primären Gesundheitsversorgung können den Ernährungsstatus beeinflussen. Zu ihren möglichen, vielschichtigen Determinanten gehören geringes Ernährungswissen, die ländliche Gegend und Nahrungsmittelunsicherheit, aber auch persönliche Präferenzen. Um den Ernährungszustand effektiv zu verbessern, müssen Ernährungsinterventionen diese verschiedenen Einflussfaktoren der Nahrungsaufnahme adressieren. Ernährungsschulungen und Lipid-basierte Nährstoffsupplemente könnten einen positiven Effekt haben, vor allem bei Müttern mit Anämie. Sie sollten weiter untersucht werden. Es wird empfohlen, das Bewusstsein und die Qualifikation von Gesundheitspersonal in der primären Gesundheitsversorgung hinsichtlich Ernährung zu stärken und praktische Elemente in Maßnahmen mit Ernährungsschulungen zu integrieren.Publication Nutrition-related knowledge, attitudes, practices, and anemia status of lactating mothers in Bukavu, Democratic Republic of the Congo - A cross-sectional analysis(2024) Beitze, Damaris Elisabeth; Kavira Malengera, Céline; Barhwamire Kabesha, Theophile; Scherbaum, VeronikaMaternal nutrition is impacted by personal and environmental factors including dietary intake, knowledge, food availability, and affordability. This cross-sectional analysis aimed to evaluate nutrition-related knowledge, attitudes, practices, and associations with hemoglobin concentration among lactating mothers in the Bukavu region, Democratic Republic of the Congo. In 444 lactating mothers, nutrition-related knowledge and practice were assessed by questionnaires and translated into knowledge and practice scores ranging from 0 to 1, attitudes and drivers of food choice were assessed, the Dietary Diversity Score (DDS) was assessed with 24 h dietary recalls in a potential range from 0 to 10, and hemoglobin (Hb) was measured in mothers and their infants. Anemia prevalence was 28.2% among mothers and 74.3% among infants aged 3–8 months. Nutritional knowledge and practice were limited (the median total knowledge score was 0.39, median DDS was 3.0). While there were slight positive correlations between knowledge and maternal Hb, DDS did not significantly correlate with either knowledge or Hb. Although half of the mothers stated a perception about their own susceptibility to anemia or vitamin A deficiency (56.4%, 47.4%), less than half of those could justify their estimation (40.9%, 44.2%). Taste (68.1%), appearance (42.5%), availability (29.0%), and health effects (25.6%) were important drivers of food choice. In conclusion, interventions on the different influencing factors including nutrition education strategies are needed.