Der Zusammenhang zwischen Preis und Qualität auf Konsumgütermärkten : Befunde, Interpretationen, Schlussfolgerungen

Abstract

For more than 60 years, numerous studies have shown low price-quality correlations on consumer goods markets. The coefficients are mostly close to 0.2. That prices fail to function as valid indicators of product quality has often been interpreted as informational market failure. This dissertation, however, argues, that, according to the economic theory of price formation, prices are not an indicator of quality, but an indicator of scarcity. This allows the conclusion that workable consumer goods markets, at least as seen from the consumers point of view, should be characterized by low or even negative correlation coefficients rather than by strong positive coefficients.

Zahlreiche empirische Studien haben über einen Zeitraum von 65 Jahren hinweg niedrige Preis-Qualitäts-Korrelationen ergeben. Die Koeffizienten liegen in der Größenordnung von 0.2. Dass der Preis auf Konsumgütermärkten kein guter Qualitätsindikator ist, wurde häufig als informelles Marktversagen interpretiert. Die in dieser Dissertation zusammengefassten Arbeiten gelangen jedoch zu der Schlussfolgerung, dass niedrige Preis-Qualitäts-Korrelationen durchaus ökonomisch begründbar sind. Die Arbeiten gehen zudem davon aus, dass der Preis nach der ökonomischen Theorie der Preisbildung kein Qualitäts-Indikator, sondern ein Knappheits-Indikator ist. Daraus lässt sich ableiten, dass funktionsfähige Märkte auch unter normativen Gesichtspunkten im Interesse einer guten Versorgung mit Gütern hoher Qualität durch niedrige oder sogar negative Koeffizienten gekennzeichnet sein sollten.