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Abstract (English)
As a superordinate topic, the thesis analyzes and evaluates selected pre-commitment tools that are available in the German gambling context. Pre-commitment is a form of self-binding that allows gamblers to limit money and time spent on gambling before they start a session. This is based on the underlying idea that gamblers will benefit from the fact that expenses and duration of stay are determined before commencing a gambling session, when they are not yet in a state of emotional arousal and hence more capable of deciding rationally. The most extreme form of limitation is the exclusion from gambling.
While other countries established formalized pre-commitment systems allowing gamblers in arcades to limit time and money spent on gambling and/or self-exclude from establishments, Germany has not established such a comprehensive scheme yet. There are, however, certain types of gambling, for which at least exclusions are regulated, enforced and externally binding. To further improve the exclusion schemes, it is important to understand the drivers of exclusions. Hence, the second and third chapter of this thesis analyze the drivers for the variation of the number of exclusions between municipalities. Next to sociodemographic characteristics, the models also contain availability measures. Other than most countries, Germany distinguishes between casinos and gambling arcades. Casinos offer table games as well as automated gambling, whereas gambling arcades only provide electronic gambling machines (EGMs hereafter). Both establishments naturally attract different clientele, hence, a thorough examination of these two different types of gamblers is important.
Chapter two concentrates on analyzing which variables drive the differences in the number of exclusions from casinos throughout German municipalities. This chapter aims to analyze the degree to which sociodemographic factors and proximity measures can be used to explain the variation in the number of excluded gamblers across German communities. At the time of the analysis, the exclusion file consisted of 31,118 unambiguously assignable entries distributed among 3,091 communities. The results of the study suggest that excluders are more likely to be male, between 30 and 39 years old, and less likely to be single. As only few of the sociodemographic variables yield significant results, we can only partially confirm the well-established risk factors for problematic or pathological gambling. Additionally, the results show that the number of exclusions increases with close proximity to gambling establishments. The distance to the closest casino has a negative impact on exclusions. This is backed up by the finding indicating that in relation, there are more exclusions in communities where casinos are located directly.
Chapter three deals with a similar research question, which this time is tailored to excluders from gambling arcades in Hesse, Germany. The aim of the paper is to identify significant predictors that are useful in explaining the variation of exclusions between different Hessian communities. This data set contains 11,902 exclusions that are distributed among 191 Hessian communities. Next to sociodemographic factors, we control for three different accessibility measures in two models: the number of electronic gambling machines in model I as well as the number of locations and density of gambling machines at a location in model II. Considering the sociodemographic variables, the explanatory power of the cross-sectional models is rather low. Only the age group of 30 to39-year-olds and those who are not in a partnership (in model I) yield significant results. Hence we are again not able to determine a specific sociodemographic background for self-excluders. The accessibility variables, on the other hand, turn out to be significantly associated with the number of exclusions. All three of them are statistically significant and their association is positive.
The fourth chapter deals with self-limitation, which is another type of pre-commitment. As there has existed no formalized limit scheme in Germany, it is left to evaluate voluntary and self-initiated limits that are frequently used as self-management strategies by gamblers, independent of their gambling severity. The analysis yields promising results. 50 percent of gamblers use at least one limit. There are significant differences in most variables concerning gambling behavior. Gamblers with limits consistently spend significantly less time and money in gambling arcades.
The overarching goal of this doctoral thesis is to provide insights considering pre-commitment tools that can be used in the German gambling context. It shows that pre-commitment is an accepted and widely used instrument with positive consequences for gamblers. It is therefore worthwhile in any case to further expand the existing programmes.
Abstract (German)
Als übergeordnetes Thema analysiert und evaluiert die Dissertation ausgewählte Pre-Commitment-Instrumente, die auf dem deutschen Glücksspielmark zur Verfügung stehen. Pre-Commitment ist eine Form der Selbstbindung, die es den Spielern ermöglicht, Geld und Zeit, die sie für das Spielen aufwenden, zu begrenzen, bevor sie mit dem Spielen beginnen. Dem liegt die Idee zugrunde, dass Spieler davon profitieren, wenn sie die Ausgaben und die Aufenthaltsdauer vor Beginn einer Spielsitzung festlegen. Zu diesem Zeitpunkt befinden sie sich noch nicht in einem Zustand emotionaler Erregung und sind daher eher in der Lage, rational zu entscheiden. Die extremste Form der Limitation stellt dabei die Spielersperre dar.
Während andere Länder formalisierte Pre-Commitment-Systeme eingeführt haben, die es Spielern in Spielhallen ermöglichen, Zeit und Geld für das Spielen zu begrenzen und/oder sich selbst zu sperren, gibt es in Deutschland noch keine vergleichbaren Möglichkeiten. Es gibt nur bestimmte Glücksspielformen, für die wiederum lediglich die Sperre durchsetzbar und nach außen hin verbindlich ist.
Um die Sperrsysteme weiter zu verbessern, ist es wichtig, die Treiber für die Sperren zu verstehen. Deshalb liegt der Fokus der Kapitel zwei und drei dieser Arbeit auf der Analyse von Faktoren, die die Variation der Anzahl der Sperren zwischen deutschen Gemeinden beeinflussen. Neben soziodemographischen Merkmalen wird jeweils auch der Effekt von Verfügbarkeit auf die Anzahl der Sperren untersucht.
Anders als in den meisten Ländern wird in Deutschland zwischen Spielbanken und Spielhallen unterschieden. Spielbanken bieten sowohl Tischspiele als auch automatisiertes Glücksspiel an, während in Spielhallen nur elektronische Geldspielgeräte (im Folgenden: GSG) zur Verfügung stehen. Beide Einrichtungen ziehen naturgemäß eine unterschiedliche Klientel an, daher ist eine gründliche Untersuchung dieser beiden unterschiedlichen Arten von Spielern wichtig.
Kapitel zwei konzentriert sich auf die Analyse der Faktoren, die die Unterschiede in der Anzahl der Spielbankensperren zwischen deutschen Kommunen treiben. Es wird analysiert, inwieweit soziodemographische Faktoren und Distanzmaße zur Erklärung der Variation der Anzahl gesperrten Spieler in deutschen Gemeinden herangezogen werden können. Zum Zeitpunkt der Analyse enthielt die Sperrdatei 31.118 eindeutig zuordenbaren Einträge, die sich auf 3.091 Gemeinden verteilten. Die soziodemographischen Variablen weisen nur vereinzelt einen signifikanten Einfluss auf. Allerdings zeigen die Ergebnisse, dass die Zahl der Sperren mit sinkender Distanz zu Glücksspieleinrichtungen zunimmt. Dies wird dadurch bestätigt, dass es durchschnittlich mehr Sperren in Gemeinden gibt, in denen Spielbanken direkt ansässig sind.
Der Beitrag in Kapitel drei befasst sich mit einer ähnlichen Forschungsfrage, diesmal jedoch mit Fokus auf in Spielhallen in Hessen gesperrte Spieler. Ziel ist es, signifikante Prädiktoren zu identifizieren, die die Anzahl Sperren in hessischen Gemeinden treiben. Der hierbei verwendete Datensatz enthält 11.902 Sperren, die sich auf 191 Gemeinden verteilen. Neben den soziodemographischen Faktoren wird für drei verschiedene Verfügbarkeitsmaße in zwei Modellen kontrolliert: die Anzahl der GSG in Modell I sowie die Anzahl der Standorte und die Dichte der Spielautomaten an einem Standort in Modell II. Der Erklärungsgehalt der soziodemographischen Variablen ist gering. Es lässt sich erneut kein soziodemographischen Profil für selbst-gesperrte Spieler bestimmen. Die Verfügbarkeitsvariablen hingegen erweisen sich als signifikante Treiber für die Anzahl der Sperren. Alle drei sind statistisch signifikant und ihr Zusammenhang ist positiv.
Das vierte Kapitel befasst sich mit monetären und zeitlichen Limits. Da es in Deutschland kein formalisiertes, also extern bindendes Limitsystem gibt, können lediglich Aussagen über freiwillige und selbst initiierte Limits, die von Spielern häufig als Selbstverwaltungsstrategien eingesetzt werden, getroffen werden. Der Fokus dieses Kapitels liegt auf der Frage, ob ein signifikanter Unterschied in bestimmten Spielverhaltensvariablen zwischen Spielern gefunden werden kann, die sich Limits setzen und denen, die dies nicht tun. Die Analyse liefert vielversprechende Ergebnisse. 50 Prozent der Spieler nutzen mindestens ein Limit. Zudem gibt es gibt signifikante Unterschiede in den meisten Variablen, die das Spielverhalten betreffen. Spieler mit Limits verbringen durchweg deutlich weniger Zeit in Spielhallen und geben weniger Geld aus.
Das übergreifende Ziel dieser Doktorarbeit ist es, Pre-Commitment Instrumente zu untersuchen, die im deutschen Glücksspielkontext genutzt werden können. Die Ergebnisse zeigen, dass Pre-Commitment ein akzeptiertes und vielfach genutztes Instrument ist, das mit positiven Konsequenzen für die Spieler einhergeht. Daher lohnt es sich in jedem Fall, die bestehenden Programme weiter auszubauen.
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Faculty
Faculty of Agricultural Sciences
Faculty of Business, Economics and Social Sciences
Faculty of Business, Economics and Social Sciences
Institute
Institute of Agricultural Policy and Markets
Institute of Economics
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Examination date
2020-01-12
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Language
English
Publisher
Publisher place
Classification (DDC)
300 Social sciences, sociology, and anthropology
Original object
Standardized keywords (GND)
BibTeX
@phdthesis{Strohäker2019,
url = {https://hohpublica.uni-hohenheim.de/handle/123456789/6467},
author = {Strohäker, Tanja},
title = {Essays on pre-commitment in Germany},
year = {2019},
school = {Universität Hohenheim},
}