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Doctoral Thesis
2005
Außerlandwirtschaftliche Diversifikation im Transformationsprozess. Diversifikationsentscheidungen und -strategien ländlicher Haushalte in Slowenien und Mazedonien
Außerlandwirtschaftliche Diversifikation im Transformationsprozess. Diversifikationsentscheidungen und -strategien ländlicher Haushalte in Slowenien und Mazedonien
Abstract (English)
Non-farm rural diversification is gaining prominence in the debate on rural development since the end of the 1990s. The expansion of non-farm employment and the diversification of incomes are important policy objectives because they offer a solution to the employment and structural problems of a shrinking agricultural sector. Development policies focusing on the rural non-farm sector aim at offering employment options and reducing urban migration. They can contribute to poverty reduction, economic growth and a more equal income distribution. This research is based on a household survey including 240 randomly selected rural households in Slovenia and Macedonia. Since empirically based insights on diversification dynamics in transition countries are hardly available, the objective of this research is to contribute to filling this gap. The analysis focuses on diversification strategies and determinants of the decision-making process of rural people in regard to non-farm employment. The methodology combines an inductive and deductive approach with qualitative and quantitative components. For the statistical analysis primarily logistic regression models are applied. The results show that rural households in the research area are highly dependent of non-farm incomes. As expected the poverty risk between the two countries differs: Rural household incomes in Macedonia are less equally distributed. Decomposed Gini-coefficients based on non-farm incomes point at their positive effect on the income distribution. The analysis of diversification strategies indicates that coping strategies as well as risk-minimising strategies prevail. Accumulation strategies, which point at demand-pull dynamics and entrepreneurship, are less common. Attitudes towards agriculture seem to influence diversification decisions in particular. While attitudes towards non-farm activities are predominantly positive, they vary towards agriculture. Negative attitudes towards agriculture are wide-spread among the younger generation. In the age group from 16 to 25 years the proportion of negative attitudes is high in both countries, but the share in Macedonia with 50% is twice as high as in Slovenia. Important constraints of diversification in Macedonia are the non-farm labour market, low wages, insecurity and late wage payments. In both countries capital and credit availability are named as the most important reasons for not starting a business in the non-farm sector. The pressure to adapt income strategies is lower in Slovenia in general. When looking at individual employment strategies it becomes apparent that in both countries there is a declining trend of agricultural and combined employment while non-farm employment alone is increasing. In Slovenia the high level of diversification at the household level is stabilising while the structural problems in the agricultural sector persist. In contrast, the level of diversification in Macedonia is expected to further increase even though the willingness to give up agricultural activities altogether is significantly higher than in Slovenia. A promotion of the rural non-farm sector is an important policy objective as non-farm employment has a positive impact on rural incomes, particularly in poorer households. The effect of non-farm incomes on the income distribution is positive. This underlines the importance of the non-farm sector as an essential component of a poverty-oriented rural development policy. In the long term rural development policies should aim at overcoming the unfavourable small-scale agricultural structure which is the main cause of distress-pushed diversification ? particularly if full-time employment in the non-farm sector is not available. For this it is essential to support education and knowledge-building, and to offer expert advice. The intention should be to enhance entrepreneurship, creativity and the willingness and ability to take economic risks. Furthermore, the success of any effort to improve rural development policies depends on locally developed strategies, since the heterogeneity of the non-farm sector calls for decentralised political concepts. With these prerequisites the non-farm sector will be able to absorb labour released from agriculture, and the necessary structural adjustment of the agricultural sector can take place.
Abstract (German)
Außerlandwirtschaftliche Diversifikation findet seit Ende der 1990er Jahre verstärkte Beachtung in der Diskussion über neue Ansätze in der ländlichen Entwicklungspolitik. Die Erschließung des außerlandwirtschaftlichen Sektors wird als Ausweg aus dem Beschäftigungsdilemma eines im Zuge der wirtschaftlichen Entwicklung schrumpfenden landwirtschaftlichen Sektors gesehen. Ziel ist es dabei, der ländlichen Bevölkerung Arbeitsmöglichkeiten zu bieten, die Landflucht zu verringern und einen Beitrag zu Armutsreduzierung und Wirtschaftswachstum zu leisten. Die Ergebnisse dieser Arbeit basieren auf Befragungen von insgesamt 240 zufällig ausgewählten ländlichen Haushalten in Slowenien und Mazedonien. Empirisch basierte Erkenntnisse, die gerade für Transformationsländer noch kaum verfügbar sind, sollen einen Einblick in die Diversifikationsdynamik im ländlichen Raum geben. Ziel der Arbeit ist es, die Diversifikationsstrategien der ländlichen Bevölkerung und ihre Determinanten zu analysieren. Die Forschungskonzeption basiert auf der Verbindung eines empirisch-induktiven und eines analytisch-deduktiven Ansatzes mit qualitativen und quantitativen Komponenten. Zur statistischen Analyse kommen vor allem logistische Regressionsmodelle zum Einsatz. Die Ergebnisse zeigen, dass ländliche Haushalte in den Untersuchungsregionen in hohem Maße von außerlandwirtschaftlichen Einkommen abhängig sind. Die ländlichen Haushaltseinkommen sind in Mazedonien ungleicher verteilt, wobei die Teil-Gini-Koeffizienten für außerlandwirtschaftliche Einkommen zeigen, dass diese offenbar in der Lage sind, zu einer ausgewogeneren Einkommensverteilung beizutragen. Die Analyse der Diversifikationsstrategien ergibt, dass in beiden Ländern Bewältigungs- und risikominimierende Strategien, überwiegen. Kapitalakkumulation und Investitionsaktivitäten, also Unternehmertum im engeren Sinne, sind dagegen weniger verbreitet. Einstellungen scheinen Entscheidungen insbesondere über die Landwirtschaft zu beeinflussen, vor allem weil sie sich im Gegensatz zu den fast durchweg positiven Einstellungen zu außerlandwirtschaftlichen Tätigkeiten stärker unterscheiden. Erhebliche Unterschiede zeigen sich vor allem zwischen Altersgruppen. Negativ eingestellt ist insbesondere die Gruppe der 16- bis 25jährigen, in der in Mazedonien der Anteil negativer Einstellungen mit 50% mehr als doppelt so hoch wie in Slowenien ist. Wichtige Hemmnisse, die Diversifizierung verhindern, sind in Mazedonien besonders der Arbeitsmarkt, aber auch geringe Löhne, unsichere Arbeitstellen und verspätete Lohnzahlungen. In beiden Ländern werden Kapital- und Kreditverfügbarkeit als wichtigste Gründe benannt, nicht unternehmerisch tätig zu werden. Der Druck, Erwerbsstrategien anzupassen, ist in Slowenien insgesamt geringer. Betrachtet man individuelle Zukunftsstrategien, zeigt sich, dass in beiden Ländern landwirtschaftliche und kombinierte Tätigkeiten zurückgehen, während außerlandwirtschaftliche Tätigkeiten zunehmen. In Slowenien scheint sich das hohe Diversifizierungsniveau in den Haushalten derzeit bei gleichzeitigem Strukturstau in der Landwirtschaft zu stabilisieren. In Mazedonien kann dagegen weiterhin eine Zunahme von Diversifizierung innerhalb der Haushalte erwartet werden, wobei die Bereitschaft zur vollständigen Aufgabe der Landwirtschaft grundsätzlich groß ist. Dass eine Förderung des außerlandwirtschaftlichen Sektors generell sinnvoll sein kann, ergibt sich zunächst aus der positiven Einkommenswirkung außerlandwirtschaftlicher Tätigkeiten, besonders in armen Haushalten. Es konnte außerdem eine positive Verteilungswirkung außerlandwirtschaftlicher Einkommen nachgewiesen werden, was die Bedeutung des außerlandwirtschaftlichen Sektors als Bestandteil einer armutsorientierten Entwicklungspolitik unterstreicht. Langfristiges Ziel einer Förderpolitik für die Entwicklung des ländlichen Raums sollte die Überwindung der ungünstigen kleinbetrieblichen Struktur in der Landwirtschaft sein, die ? vor allem weil außerlandwirtschaftliche Vollzeitalternativen in der Regel fehlen ? die Ursache des hohen Diversifizierungsdrucks ist. Dafür müssen zunächst Kenntnisse und Fähigkeiten, die notwendig sind, um im jeweiligen außerlandwirtschaftlichen Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, durch Ausbildungs- und Beratungsangebote unterstützt werden. Dabei geht es nicht nur um die Vermittlung von Fachkenntnissen, sondern um das (langfristige) Ziel, Unternehmergeist, Risikobereitschaft und Kreativität zu fördern. Der spezielle Bedarf an Fördermaßnahmen sollte sich aus lokal entwickelten Strategien ergeben, da die Heterogenität des außerlandwirtschaftlichen Sektors dezentrale Konzepte erfordert. Der notwendige Strukturwandel in der Landwirtschaft kann letztendlich erst dann geleistet werden, wenn der außerlandwirtschaftliche Arbeitsmarkt die dadurch freigesetzten Arbeitskräfte aufnehmen kann.
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Notes
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Publication series
Published in
Faculty
Faculty of Agricultural Sciences
Institute
Institute of Agricultural Sciences in the Tropics (Hans-Ruthenberg-Institute)
Examination date
2005-12-20
Supervisor
Edition / version
Citation
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DOI
ISSN
ISBN
Language
German
Publisher
Publisher place
Classification (DDC)
630 Agriculture
Original object
Standardized keywords (GND)
Sustainable Development Goals
BibTeX
@phdthesis{Möllers2005,
url = {https://hohpublica.uni-hohenheim.de/handle/123456789/5071},
author = {Möllers, Judith},
title = {Außerlandwirtschaftliche Diversifikation im Transformationsprozess. Diversifikationsentscheidungen und -strategien ländlicher Haushalte in Slowenien und Mazedonien},
year = {2005},
school = {Universität Hohenheim},
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